Wir Hundehalter kennen alle die folgende Situation: Wir geben unserem Hund ein Kommando und möchten, dass er zu uns kommt oder Sitz macht. Dieser zeigt uns jedoch die kalte Schulter und fährt mit seiner für ihn viel spannenderen aktuellen Tätigkeit fort. Wie du erreichen kannst, dass dein Hund dir mehr Aufmerksamkeit schenkt und besser auf deine Kommandos reagiert, erfährst du in diesem Artikel.
Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die physische Auslastung des Hundes fast immer der Schlüssel zum Erfolg ist und die meisten Probleme löst. Wenn dein Hund zu viel überschüssige Energie hat, ist seine erste Priorität, diese loszuwerden. Es wird ihm sehr schwer fallen, sich auf dich zu konzentrieren und dir Aufmerksamkeit zu schenken.
Deshalb solltest du immer darauf achten, deinen Hund vernünftig auszulasten. Auch unerwünschtes Verhalten des Hundes kann meistens durch physische Auslastung behoben werden. Du hast einen Hund zu Hause, der alles kaputt macht und Besucher anbellt? Ein großer Spaziergang löst meist alle Probleme ganz von allein.
Eine weiterere Strategie für ein zuverlässigeres Gehorsam deines Hundes ist eine höhere Konsistenz in der Reaktion auf bestimmte Verhaltensweisen. Wenn du im einen Moment ein bestimmtes Verhalten des Hundes tolerierst und im nächsten Moment plötzlich Gehorsam vom Hund erwartest, schadet das deiner Glaubwürdigkeit.
Der Hund wird sich immer fragen, ob du es wirklich ernst meinst. Das kann dazu führen, dass du immer erst böse werden musst, bevor dein Hund auf dein Kommando reagiert. Das ist auf Dauer sehr anstrengend. Ich empfehle dir deshalb, jedes Komammdo akribisch durchzusetzen und dabei immer freundlich, aber bestimmt zu sein.
Um ein zuverlässiges Gehorsam zu erreichen, solltest du immer gleich konsequent sein und Kommandos auch in unangenehmen Situationen durchsetzen. Zum Beispiel wenn andere Menschen dabei sind. Dies ist manchmal gar nicht so einfach. Sagen wir, du möchtest, dass dein Hund nicht autonom zu anderen Hunden hinläuft. Ein durchaus vernünftiger Ansatz. Jetzt kommt aber der bekannte Hund angelaufen, mit dem dein Hund immer so toll spielt...
Wenn dein Hund nun freudig zu dem Hund hinläuft, willst du natürlich kein Spaßverderber sein und ihn wieder zurückholen. Manchmal ist dies aber nötig. Natürlich darf der Hund anschließend spielen. Ich gebe zu, dass ich in der Welpen- und Junghundzeit damit auch nicht immer konsequent gewesen bin. Manchmal ist dies auch gar nicht möglich. Niemand ist perfekt. Wichtig ist, dass du am Ball bleibst. Deine Konsequenz wird sich irgendwann auszahlen, versprochen;-)
Mein dritter Tipp ist, deine Aufmerksamkeit mal mehr auf dich selbst und weniger auf deinen Hund zu richten. Ausstrahlung und Körpersprache ist in der Kommunikation mit deinem Hund grundsätzlich wichtiger als die gesprochenen Worte ist. Mit einer guten Ausstrahlung kannst du deinen Hund fast wortlos dirigieren. Hast du jedoch eine schlechte Ausstrahlung und bist nicht präsent, kannst du so viele Kommandos sagen, wie du möchtest. Dein Hund wird nicht auf dich hören.
Damit der Hund sich gut von einem führen lässt, sollte man eine ruhige und selbstsichere Ausstrahlung haben. Zudem ist es wichtig, präsent und nicht mit den Gedanken woanders zu sein. Auch die Körperhaltung ist wichtig. Wenn du mit deinem Hund unterwegs bist, solltest du immer reflektieren, was du gerade ausstrahlst. Wichtig ist eine Mischung aus der nötigen Entspanntheit und Bestimmtheit.
Die richtige Atmung spielt dabei generell eine große Rolle. Ich werde dazu nochmal einen eigenen Artikel schreiben.
Ein guter Trick, welchen ich für mich herausgefunden habe: Während eines Spaziergangs mal so wenig wie möglich mit dem Hund zu sprechen und ihn nur mit Hilfe von Körpersprache zu dirigieren. So ist man automatisch gezwungen, mehr auf die eigene Ausstrahlung zu achten. Ich habe gemerkt, dass mein Hund nach kurzer Zeit viel aufmerksamer wurde und mehr auf mich geachtet hat.
Du rufst deinen Hund nicht, sondern gehst einfach los. Dein Hund wird aufgrund seines natürlichen Folgetribes sowieso hinterherkommen. Da er dich nicht ständig verlieren möchte, wird er in Zukunft deutlich besser auf dich achten und du musst ihn nicht mehr ständig rufen.
Diese Strategie ist vor allem für Welpen und Junghunde interessant: Das richtige Einsetzen von Belohnungen. Ein besonders gutes Leckerli kann eine große Hilfe sein, um die Aufmerksamkeit deines Hundes zu bekommen. Du solltest allerdings sehr sparsam damit umgehen. Belohnst du deinen Hund zu oft mit Futter, gewöhnt er sich daran und die Belohnung verliert ihren besonderen Reiz.
Gibst du deinem Hund hingegen nur selten Leckerlis, wird er dir seine volle Aufmerksamkeit zeigen. Leckerlis sind ein gutes Hikfsmittel, um an der Promtheit deines Rückrufs zu arbeiten. Um diese zu steigern, kannst du deinem Hund immer etwas geben, wenn er besonders schnell zu dir gekommen ist. Ich persönlich habe Futter allerdings nur in den ersten Monaten als Hilfsmittel eingesetzt, um sich nicht zu sehr davon abhängig zu machen. Der Hund sollte schließlich aus Überzeugung zu einem kommen und nicht bloß, weil er mit Futter gelockt wird.
Diese simplen Punkte haben mir sehr dabei geholfen, einen guten Gehorsam bei meiner Hündin zu erreichen. Ich empfehle dir, in den nächsten Wochen einfach mal konsequent auf diese vier Punkte zu achten. Höchstwahrscheinlich wird dir dein Hund nach kurzer Zeit deutlich mehr Aufmerksamkeit auf deinen Spaziergängen schenken.
Ich freue mich sehr, wenn ich dir ein paar Inspirationen geben konnte. Ich wünsche dir nun viel Erfolg beim Umsetzen der Tipps!
Viele Grüße und alles Gute
Max von off-leash.de
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