Die wichtigsten Grundlagen der Welpenerziehung

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Die wichtigsten Grundlagen der Welpenerziehung

 
 

Die Welpenzeit ist die wohl aufregendste Zeit in der Hundehaltung. Wer sich als neuer Hundebesitzer über Welpenerziehung informieren möchte, trifft oftmals auf einen Dschungel an Informationen. Davon kann man sich schonmal ein wenig erschlagen fühlen.

In diesem Beitrag gebe ich dir daher nochmal eine kurze Zusammenfassung der Basics. Im Folgenden erfährst du die wichtigsten Grundlagen der Welpenerziehung. Damit meisterst du die ersten 100 Tage mit deinem Welpen entspannt.

Welpen erziehen

1. Geduld zahlt sich immer aus

Geduld ist die Grundlage für eine erfolgreiche Welpenerziehung. Ohne die nötige Geduld läuft nichts. Neue Hundehalter müssen dies meist erst auf die mehr oder weniger harte Tour lernen. Ich spreche aus eigener Erfahrung ;-)

Man hat sich zum ersten Mal einen Hund angeschafft und die Anspüche an sich selbst und den Hund sind riesig. Gerade als Anfänger möchte man alles richtig machen und den Hund zu einem wahren Musterhund erziehen. Allein, um es den Kritikern zu beweisen, welche einem vorher vielleicht von der schwierigen Rasse abgeraten haben.

Besonders, wenn du Anfänger bist, wird jedoch vieles nicht auf Anhieb klappen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du am Anfang ein paar Fehler machen wirst. Dies ist auch vollkommen in Ordnung. Solange du am Ball bleibst und dein Wissen und deine Fähigkeiten kontinuierlich verbesserst, wird sich irgendwann der Erfolg von ganz allein einstellen. Wer langsam schwimmt, kommt irgendwann ans Ziel. Nur wer aufgibt, erreicht das Ziel nie.

Grundsätzlich gilt: Manche Hunde brauchen etwas länger für die Umsetzung eines Kommandos als andere. Es gibt sehr lernfreudige Hunde, welche Kommandos direkt drauf haben und blitzartig umsetzen können. Es gibt aber auch Hunde die etwas mehr Zeit brauchen. Hier gilt es, Rücksicht auf die individuellen Stärken und Schwächen deines Hundes zu nehmen.

Wenn du geduldig mit deinem Hund bist und immer konsequent bleibst, wirst du bald deine ersten Lernerfolge haben. Egal ob es darum geht, den Welpen stubenrein zu bekommen, den Rückruf zu festigen oder das Laufen an der Leine zu trainieren.

2. Die richtigen Gewohnheiten formen

Grundlagen für die Welpenerziehung

Hundeerziehung ist im Grunde nichts anderes, als Gewohnheiten in das Leben deines Hundes zu integrieren. Hierfür ist Konsequenz ist das A und O. Damit sind wir bei der zweiten Grundlage für eine erfolgreiche Welpenerziehung.

Gewohnheiten formen sich bei Hunden ähnlich wie bei Menschen. Wenn man eine Sache regelmäßig tut, wird sie irgendwann zur Automation. Niemand denkt darüber nach, sich regelmäßig zu Zähne zu putzen. Man tut es einfach. Das gleiche Prinzip gilt leider auch für schlechte Gewohnheiten.

Bei Hunden funktioniert es genauso. Wenn der Welpe zum Beispiel immer Sitz machen muss, bevor er etwas bekommt, macht er es irgendwann ganz von allein. So hast du für den Rest seines Lebens einen höflichen Hund. Denn wer Sitz macht, kann schließlich niemanden anspringen.

Lässt du deinen Hund immer an der Leine ziehen, wird es zu seiner Gewohnheit werden. Bleibst du hingegen immer stehen, sobald er zieht, wird er sich angewöhnen, immer an der lockeren Leine neben dir zu laufen.

Überlege dir gut, welche Gewohnheiten du deinem Hund beibringen möchtest und welche er sich besser nicht aneignen sollte.

3. Den Welpen an Berührung gewöhnen

Welpen erziehung Grundlagen

Die wenigsten werden diesen Punkt vernachlässigen. Denn wer liebt es nicht, seinen Welpen zu streicheln. Natürlich sollte man es nicht übertreiben. Besonders am Anfang ist es jedoch wichtig, den Welpen an Berührungen zu gewöhnen.

Hunde mögen es übrigens von Natur aus nicht, überall angefasst zu werden. Zum Beispiel werden Hunde nicht gerne frontal auf den Kopf gefasst. Besonders nicht von einer fremden Person. Gerade Kinder wissen dies oft nicht. Daher sollte der Hund lernen, das Anfassen trotzdem zu akzeptieren.

Den Welpen mal gegen den Strich zu streicheln oder ins Maul zu fassen ist wichtig. So lernt er, dass dies nicht schlimm ist und erschreckt sich später nicht, sollte ein Kind mal unbeabsichtigt etwas gröber zu ihm sein.

Weil der Hund sich nahezu alles gefallen lassen muss, bist du hier in der Verantwortung, auf ihn aufzupassen. Du solltest zum Beispiel den Menschen zeigen, wie man den Welpen richtig streichelt. Es ist wichtig für die Sozialisierung, dass dein Welpe neue Menschen kennenlernt. Trotzdem solltest du nicht jeder Person erlauben, deinen Hund zu streicheln.

Des weiteren gehört zu den wichtigen Grundlagen der Welpenerziehung, dass man den Welpen situationsabhängig streicheln sollte. Du solltest immer darauf achten, den Welpen nur im richtigen Kontext zu streicheln. Ansonsten kann es passieren, dass man ungewollt negatives Verhalten bestärkt.

In folgenden Situationen sollte der Welpe besser nicht gestreichelt werden:

  • wenn er ängstlich ist
  • wenn er Fehlverhalten zeigt
  • wenn er sich gerade auf sein Training konzentrieren muss

4. Den Welpen toben lassen

Welpen sozialisieren

Auch das Spielen mit anderen Hunden ist eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Sozialisierung des Welpens. Außerdem geht die Zeit, in der der Hund Lust auf Toben hat erfahrungsgemäß viel zu schnell vorbei. Ist man vielleicht anfangs etwas genervt von dem starken Spieltrieb des Welpens, wird man ihn schon bald vermissen.

Das Toben mit Artgenossen ist eine der schönsten Beschäftigungen für Hunde. Gönn deinem Welpen daher ruhig den Spaß. Beim Toben kann man den Welpen weitestgehend einfach machen lassen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass kein Hund gemobbt wird. Besonders, wenn mehrere Hunde involviert sind kann dies mal vorkommen.

Außerdem sollte der Welpe sich im jungen Alter noch nicht zu sehr verausgaben. Wenn du merkst, dass dein Welpe langsam müde wird, solltest du das Toben beenden. Zudem sollte der Welpe am besten mit Hunden aus der gleichen Gewichtsklasse toben.

5. Dem Welpen Ruhephasen ermöglichen

Welpenerziehung Grundlagen

Pausen sind sehr wichtig für den Welpen. Er wird in den ersten Wochen und Monaten mit neuen Eindrücken bombardiert. Daher ist es wichtig, ihn nicht mit zu vielen neuen Reizen gleichzeitig zu überfluten. Bau am besten feste Ruhephasen am Tag ein, in denen der Welpe schlafen kann und dabei nicht gestört wird.

Eine gute Zeit dafür ist beispielsweise nach jedem Spaziergang. Dies ist auch eine gute Möglichkeit, um den Welpen erstmals alleine zu lassen. Nach dem Spaziergang ist dein Welpe sowieso müde und möchte Schlafen. Diese Gelegenheit kannst du nutzen, um ihn an das Alleinsein zu gewöhnen.

Werden dem Welpen keine Ruhephasen ermöglicht, kann dies dazu führen, dass er Hyperaktivität entwickelt. Das möchtest du nicht.

6. Selbstbewusstsein fördern

Welpen sozialisieren Grundlagen

Das Selbstbewusstsein deines Welpens sollte natürlich, immer wo es geht, gefördert werden. Es ist die Grundlage dafür, dass der Hund später souverän mit allen möglichen Situationen umgehen kann. Dafür solltest du ihm möglichst viele positive soziale Interaktionen mit anderen Hunden und Menschen ermöglichen. Hierbei gilt einerseits, nicht zu viel einzugreifen. Der Welpe sollte schließlich seine eigenen Erfahrungen machen und aus diesen lernen können.

Andererseits solltest du dem Welpen immer Sicherheit bieten und ihn auch beschützen, wenn es nötig ist. Wenn er weiß, dass er sich im Notfall auf dich verlassen kann, wird er viel entspannter auf äußere Reize reagieren und die Welpenerziehung wird erfolgreicher verlaufen.

Außerdem solltest du deinen Welpen in gesundem Maße mit seinen Ängsten konfrontieren, um diese langsam abzubauen. Die meisten Hunde haben zum Beispiel von Natur aus Angst vor lauten Geräuschen. Ein vorbeifahrender Bus kann für deinen Welpen sehr furchteinflößend wirken.

Um diese Angst abzubauen, kannst du mit deinem Welpen einfach ab und zu in die Stadt gehen. Wenn er sieht, dass du ruhig bleibst und keine Reaktion auf sein ängstliches Verhalten zeigst, wird er sich auch entspannen. Eine weitere wichtige Grundlage der Welpenerziehung: Alles Neue sollte dem Welpen in Ruhe und möglichst schreckfrei präsentiert werden.

7. Kommunikation mit dem Welpen

Welpen Kommunikation

Oft wird der Welpe am Anfang nicht das tun , was du von ihm erwartest. Dies liegt meist einfach daran, dass die Kommunikation mit deinem Hund noch nicht so eingespielt ist. Erst wenn dein Hund länger mit dir zusammen gelebt hat, wird er irgendwann deine Sprache besser verstehen. Mit der Zeit lernen Hunde, sogar ganze Sätze mit einer Aktion in Verbindung zu bringen.

Besonders am Anfang ist es jedoch empfehlsam, weniger auf die gesprochenen Worte zu achten. Vielmehr solltest du auf deine eigene Ausstrahlung achten. Hunde kommunizieren nämlich über Energie und Körpersprache, nicht über Worte.

Der Welpe weiß beispielsweise am Anfang noch nicht, was der Rückruf bedeutet. Die Verbindung zwischen Aktion und Kommando muss erst über längere Zeit hergestellt werden.

Möchtest du, dass der Welpe zu dir kommt und dir folgt, hilft es nicht, ihn mehrmals zu rufen. Vielmehr solltest du ihm zeigen, was zu von ihm möchtest, indem du einfach losläufst.

Diese Geste kennt er von seiner Mutter und er wird aufgrund seines natürlichen Folgetriebs zu dir kommen. Erst jetzt solltest du ihn rufen, um seine Aktion mit dem Wort in Verbindung zu bringen. Nach einer Weile wird sich die Gewohnheit gefestigt haben und dein Welpe weiß nun, was das Kommando bedeutet. Nun heißt es nur noch, konsequent zu sein.

8. Eine gute Welpenschule besuchen

Welpenerziehung Grundlagen

Egal wie viel Erfahrung du als Hundehalter mitbringst. Den Besuch einer guten Welpenschule würde ich jedem ans Herz legen. Nur hier hat man die Möglichkeit, so viele andere Welpen zu treffen. Der Welpe kann hier lernen, auch im Beisein von vielen anderen Hunden und Menschen ruhig und gehorsam zu sein. Außerdem ist es interessant, sich mit anderen Welpenhaltern auszutauschen.

Es gibt viele gute Hundeschulen. Bei der Auswahl des richtigen Welpenkurs, solltest du ein paar Punkte beachten. Die Anzahl der Welpen im Kurs sollte möglichst begrenzt sein, abhängig von der Größe des Geländes und der Anzahl der Trainer.

Es sollte verschiedene Kurse für Welpen (bis 16 Wochen), Junghunde und erwachsene Hunde geben. Natürlich sollten die Trainer kompetent sein und sich mit dem Verhalten verschiedener Hunderassen auskennen. Letztendlich muss dir die Hundeschule aber auch symphatisch sein, damit du immer gerne zum Training kommst.

Es gibt mittlerweile auch viele Online-Angebote. Meiner Meinung nach können diese eine echte Hundeschule nicht ersetzen. Gerade für einen Anfänger kann ein Online Welpenkurs aber eine gute Ergänzung zur Hundeschule sein.

Eine Online Hundeschule ist meist um ein Vielfaches günstiger als ein paar Stunden mit einem echten Trainer. Zudem hat man die Möglichkeit, die Inhalte immer wieder anzuschauen und für sich zu üben.

 
 

Jetzt sollte einer aufregenden und sorgenfreien Welpenzeit wirklich nichts mehr im Weg stehen. Wenn du noch mehr über Hunde lernen möchtest, empfehle ich dir meine anderen Blogartikel.

Viele Grüße und ganz viel Erfolg bei der Welpenerziehung
Dein Max von off-leash!

 
 

Meine Empfehlung für einen guten Online Welpenkurs: