Den Welpen alleine lassen – So bringst du es ihm schonend bei

Wo du nun einen Welpen im Haus hast, kannst du wahrscheinlich gar nicht genug davon bekommen, Zeit mit ihm zu verbringen und ihn dabei zu beobachten, wie er tapsig durch die Stube läuft.

Eine starke Bindung zum Hund zu haben, ist schön und erstrebenswert. Sie sollte jedoch auch Grenzen haben. Bald wirst du zur Arbeit müssen, Einkaufen fahren oder möchtest abends ins Kino gehen. In der Zeit musst du deinen Welpen alleine lassen können. Deshalb sollte der Welpe schon früh lernen, dass es in Ordnung ist, zeitweise ohne seine Familie auszukommen und alleine zu Hause zu bleiben. Es ist natürlich ein Vorteil, wenn der Welpe bereits stubenrein ist.

Hunde und besonders Welpen sind von Natur aus nicht gerne allein, da sie als Rudeltiere stets mit ihrem Rudel vereint sein wollen. Deshalb sollte dies langsam und schonend beigebracht werden. In den ersten Tagen nach dem Umzug solltest du den Welpen noch nicht alleine lassen. Der Welpe war bis jetzt noch nie wirklich allein und muss sich ersteinmal an seine neue Familie und Umgebung gewöhnen. Hier wäre es zu viel für ihn, wenn er im neuen Umfeld direkt allein gelassen werden würde.

Nachdem der Welpe ein paar Tage in seiner neuen Umgebung verbracht hat und Vertrauen aufgebaut hat, kannst du langsam damit anfangen zu trainieren, den Welpen alleine zu lassen.

Die ersten Schritte:

Zunächst ist es wichtig, dass du dem Welpen zeigst, dass du zwar ab und zu mal weg bist, aber immer schnell wiederkommst. Somit gibt es für ihn keinen Grund zur Sorge. Du kannst damit im Haus beginnen, indem du dich einfach mal in einen anderen Raum begibst. Der Welpe bleibt währenddessen eine Weile allein in dem Zimmer, in welchem er seinen Schlafplatz hat. Du kannst dafür einen Zeitpunkt wählen, bei dem der Welpe sowieso gerade mit seinem Kauknochen beschäftigt ist und auf seinem Platz liegt.

Am besten machst du keine große Sache daraus und verabschiedest dich weder von ihm, noch begrüßt du ihn großartig, wenn du wieder kommst. Verlasse einfach wortlos den Raum. Möchte dein Welpe dir folgen, bringst du ihn einfach ruhig zu seinem Platz zurück und gehst für eine kurze Zeit aus dem Raum.

Hierbei kannst du die Zeiten langsam steigern. Du kannst ersteinmal mit zwei Minuten anfangen und dich langsam bis zu einer viertel Stunde steigern. Wenn du dies ein paar Mal gemacht hast, wirst du merken, dass dein Welpe sich immer weniger dafür interessiert, ob du mal kurz weg bist. Du solltest möglichst nicht so lange weg sein, dass dein Welpe anfängt zu heulen. Tut er dies, solltest du den Welpen beim nächsten Mal etwas kürzer alleine lassen.

Sollte er es doch tun, würde ich einen Moment warten, bis er sich etwas beruhigt hat. Erst dann kommst du zurück. Wenn du sofort angestürmt kommst, lernt der Welpe, dass er nur zu heulen braucht und schon sind bist du zur Stelle. Das sollte er sich natürlich nicht angewöhnen. Hat dein Welpe geheult ignorierst du dies und verkürzt einfach beim nächsten mal die Zeit, wo du ihn alleine lässt.

Generell kann es helfen, den Hund nicht im Schlafzimmer schlafen zu lassen, sondern in einem anderen Raum. Schläft er ohnehin jede Nacht getrennt von seiner Familie, wird es ihm auch am Tag viel leichter fallen, mal alleine zu bleiben.

Welpen alleine lassen und das erste Mal aus dem Haus gehen:

Der Welpe sollte mittlerweile kein Problem mehr damit haben, dass du mal für eine Weile aus dem Zimmer gehst und er nicht mitkommen darf. Der nächste Schritt ist nun, eine Weile aus dem Haus zu gehen. Auch hier solltest du die Dauer langsam steigern. Du kannst beispielsweise mit einer Viertelstunde anfangen und dich auch hier wieder langsam steigern.

Wichtig ist, dass du vorher ausgiebig mit dem Welpen draußen warst, sodass er seine Bedürfnisse befriedigen konnte. Nach dem Spaziergang wird sich der Welpe sowieso schlafen legen wollen und es wird für ihn keine große Rolle spielen, ob du da bist oder nicht. Nutze Zeiten, in denen der Welpe müde ist und schlafen möchte, um ihn das erste Mal alleine zu lassen.

Generell gilt, dass Welpen unter vier Monaten nicht länger als zwei Stunden alleine bleiben können.

Keinen aufgedrehten Hund alleine lassen:

Generell solltest du darauf achten, dass dein Hund in einem entspannten Zustand ist, wenn du das Haus verlässt. Steht dein Hund noch aufgeregt an der Tür, ist es besser, ihn nicht in diesem aufgeregten Zustand alleine zu lassen. Er würde aus seiner Frustration heraus entweder heulen oder die Bude zerlegen, während du weg bist. Nimm dir daher am besten immer die Zeit und bring ihn noch einmal zu seinem Kissen, wo du ihn "Platz" machen lässt. Dies ist sehr wichtig, damit er zur Ruhe kommen kann. Gleichzeitig signalisierst du deinem Hund, dass alles in Ordnung ist.

Außerdem solltest du deinem Hund, wenn du ihn alleine lässt, eine Beschäftigung in Form eines Kauknochens zur Verfügung stellen. Ansonsten kann es sein, dass er sich eine andere Beschäftigung sucht, wenn ihm langweilig wird. Zum Beispiel deine Einrichtung zu zerlegen...

Zusammenfassung der Tipps

• Laste deinen Hund aus, bevor du ihn alleine lässt.
• Achte darauf, dass dein Hund entspannt auf seinem Platz liegt, wenn du das Haus verlässt.
• Steigere die Zeiten langsam, in denen du deinen Hund alleine lässt und fang im Haus an.
• Biete deinem Hund eine Möglichkeit zur Beschäftigung, wenn du ihn alleine lässt
• Der Hund sollte nicht im Schlafzimmer schlafen, sondern einen seperaten Schlafplatz haben.
• Generell sollte ein erwachsener Hund nicht viel länger als 4 Stunden allein bleiben müssen. Ein Welpe sollte nicht länger als 1-2 Stunden alleine sein.

Meine Empfehlung für einen guten Online-Welpenkurs:

Ich freue mich, wenn ich dir mit meinem Artikel weiterhelfen konnte. Ich wünsche dir nun ganz viel Freude mit deinem Welpen und viel Erfolg beim Anwenden der Tipps!

Dein Max von off-leash.de