Rhodesian Ridgeback – Der Löwenhund aus Südafrika

Du möchtest dir einen Rhodesian Ridgeback anschaffen? Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich. Hier erfährst du alles über die Geschichte, den Charakter sowie Informationen zur Haltung dieser faszinierenden Hunderasse.

Der Rhodesian Ridgeback stammt aus dem damaligen Rhodesien, wo er einst zur Großwildjagd eingesetzt wurde und Farmen bewachte. Sein Markenzeichen ist sein athletischer Körperbau, sein kurzes braunes Fell und der Ridge, ein gegen den Strich wachsender Haarkamm auf dem Rücken. Rhodesian Ridgebacks zeichnen sich durch ihre Eigenständigkeit, ihren Mut, ihr sensibles Wesen sowie ihre hohe Lernfähigkeit aus und sind bei guter Haltung mit ausreichend Bewegung und Beschäftigung, sowie einer liebevollen aber konsequenten Erziehung tolle Familienhunde und sehr loyale Begleiter.

Geschichte und Herkunft:

Der Ridgeback ist die einzig anerkannte Hunderasse, welche ihre Wurzeln in Südafrika hat. Über Hunde mit einem Rückenstreifen wurde schon früh berichtet. So gab es erste schriftliche Berichte von portugischen Afrikareisenden um das Jahr 1480, welche von den Hunden der afrikanischen Ureinwohnern erzählten und diese als äußerst treu, wiederstandsfähig und mutig gegenüber Raubtieren beschrieben.

Auch als im 17. Jahrhundert weiße Siedler das Kap erreichten, berichteten diese von den Hunden der Ureinwohner, welche meist einen Rückenkamm besaßen. Diese afrikanischen Hunde waren den harten Lebensbedingungen in Südafrika aufgrund ihrer zähen Kondition, ihrer hohen Ausdauer und ihrer Instinktsicherheit weitaus besser gewachsen, als die mitgebrachten europäischen Hunde.

Mit der Kolonialherrschaft in Afrika begann der Boom der Großwildjagd, welche vor allem in Rhodesien, dem heutigen Simbabwe betrieben wurde. 1875 verpaarte der Großwildjäger van Rooyen seine aus Europa mitgebrachten Hunde, darunter befanden sich Doggen, Retriever, Pointer und einge andere Rassen, mit den leistungsstarken ridgetragenden Hunden (Hottentottenhunde) aus Südafrika.

So entstand gegen Mitte des 19. Jahrhundert ein Hund, welcher die Eigenschaften der afrikanischen Hunde besaß, aber etwas größer war. Diese äußerst effektiven Jagdhunde von van Rooyen erfuhren schnell größere Bekanntheit auch über die Grenzen Rhodesiens hinaus. Viele Siedler und Jäger wollten damals einen solchen Hund besitzen. Die Hunde wurden als Wachhunde auf den Farmen gehalten und zur Großwildjagd, überwiegend zur Löwenjagd eingesetzt.

Aufgabe der Hunde war es, den Löwen aufzuspüren, ihn im Rudel einzukreisen und mit gezielten Scheinangriffen an Ort und Stelle zu halten bis der Jäger da war. Hierbei mussten die Hunde sehr vorsichtig vorgehen und immer genug Abstand halten. Gekämpft haben die Hunde nie mit dem Löwen. Viele Hunde, welche beispielsweise zu unvorsichtig waren, starben bei der Jagd, was zu einer harten Selektion bei der Zucht führte. Gezüchtet wurde also vor allem nach Leistungskriterien. Der "Ridge" prägte sich den Menschen gut ein und wurde schnell zu einem weiteren festen Zuchtkriterium..

Rhodesian Ridgeback Zucht:

Die Rasse Rhodesien Ridgeback wurde erst einge Zeit später im Jahr 1924 offiziell anerkannt, nachdem 1922 der "Lion Dog Club" in Rhodesien gegründet worden war. Danach kam es zu einem wahren Boom der Ridgebackzucht in Afrika. 1954 kamen die ersten Rhodesian Ridgebacks nach Deutschland, welche von der Afrikareisenden Rosy Brook-Risse mitgebracht wurden. Die erste Ridgebackzucht in Deutschland startete jedoch erst im Jahr 1967.

Die Zahl der Rhodesian Ridgeback Züchter in Deutschland ist seitdem auf über 300 gestiegen und die Welpenzahlen haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Der Löwenjäger erfährt heute europaweit große Beliebtheit als sportlicher Familienhund und imposanter Begleiter.

Aussehen:

Ridgebacks sind groß und athletisch. Sie haben kurzes braunes Fell, welches von weizenfarbig bis hin zu einem dunklen Rotbraun geht. Ihr Erkennungszeichen ist der Ridge. Ein Streifen auf dem Rücken, bei dem das Fell in die andere Richtung wächst. Manche Ridgebacks haben diesen Ridge nicht oder nur sehr schwach ausgeprägt, unterscheiden sich aber sonst nicht von ihren Artgenossen. Die Nase ist schwarz oder in seltenen Fällen braun gefärbt (Livernose Ridgeback). Zudem haben manche Ridgebacks eine schwarze Maske. Rüden haben eine Schulterhöhe von 63cm bis 69cm und ein Gewicht von 43kg bis 49 kg. Hündinnen haben eine Schulterhöhe von 61cm bis 66cm und ein Gewicht von 35kg bis 42kg.

Wesen des Rhodesian Ridgeback:

Ridgebacks sind sehr vielseitig und wahre Alleskönner.Sie sind ausdauernd, stark, schnell und dazu noch sehr agil. Daher sind sie tolle Trainingspartner für viele sportliche Aktivitäten, egal ob Joggen, Fahrradfahren oder als Reitbegleithund. Da Ridgebacks einen guten Jagdtrieb haben und sehr eigenständig sind, werden sie auch heute noch als Jagdhunde für die Nachsuche und Schweißarbeit eingesetzt, bei welcher sie auf die Spur von verwundeten Wild angesetzt werden. In Deutschland sind Rhodesian Ridgebacks jedoch keine anerkannte Gebrauchshunderasse.

Ridgbacks zeichnen sich durch ihre Eigenständigkeit aus. Sie hinterfragen daher auch gerne Kommandos, weshalb eine liebevolle, aber konsequente Erziehung sehr wichtig ist. Mit vielleicht etwas mehr Geduld, als bei anderen Hunderassen, kann man bei einem Rhodesian ein hervorragendes Gehorsam hinbekommen. Für jemanden, der einen Hund sucht, welcher viele Tricks können soll und gerne Bälle apportiert, ist ein Rhodesian Ridgeback vielleicht nicht der richtige Hund. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich ein Ridgeback für diese Dinge oft nicht allzu lange begeistern lässt. Lieber ist ihm das freie Spiel mit anderen Hunden.

Bei richtiger Haltung sind Ridgebacks tolle Familienhunde, welche draußen aktiv und zu Hause ruhig und kaum zu merken sind. Ein Ridgeback möchte am liebsten immer mitten im Geschehen und bei seinen Bezugspersonen sein. Seine Familie würde er im Ernstfall bedingungslos beschützen.

Haltung:

Bevor du ernsthaft darüber nachdenken kannst, dir einen Rhodesian Ridgeback anzuschaffen, solltest du dich intensiv mit der Rasse beschäftigt haben. Um die Hunde verantwortungsvoll halten zu können, ist es wichtig die Geschichte der Rasse zu kennen, um ihre Charaktereigenschaften einordnen und in die richtigen Bahnen lenken zu können. Viele der Eigenschaften, welche den Hunden damals das Leben gerettet haben, sind ihnen bis heute erhalten geblieben.

Ein starker Jagd- und Schutztrieb,territoriales Verhalten, sowie ein gutes Gespür für Gefahren liegen dem Ridgeback im Blut. Daher ist eine liebevolle und konsequente Erziehung nötig, um den Ridgeback an die heutigen Verhältnisse unserer Gesellschaft anzupassen. Ridgebacks sind trotz ihrer imposanten Erscheinung äußerst sensibel, weshalb übertriebene Härte oder Gewalt völlig fehl am Platz sind.

Lange Spaziergänge in der Natur, wo der Ridgeback auch mal freilaufen kann, sind wichtig, damit er ausgelastet ist. Wird ein Ridgeback dauerhaft unterfordert und bekommt zu wenig Bewegung, wird er seine guten Eigenschaften nicht in vollem Maße entfalten und wird sich eventuell Unarten angewöhnen, wie Jagen oder übermäßiges Territorialverhalten.

Wenn du dir einen Rhodesian Ridgeback anschaffen möchtest, solltest du gut abwägen, ob du die nötige Zeit für die Erziehung und Auslastung eines solchen Hundes hast. 3 Stunden sollte man dem Hund jeden Tag widmen, zudem sollte er nicht länger als 4 Stunden alleine sein.

Ridgebacks haben eine lange Jugend und sind erst mit drei Jahren richtig erwachsen. In dieser Zeit ist eine konsequente Erziehung und viel Geduld besonders wichtig. Später wird sich die investierte Arbeit und Geduld auszahlen und man kann sich kaum einen treueren Begleiter vorstellen.